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Donnerstag, Oktober 09, 2003

Heute ist ein trauriger Tag


Neil Postman, einer der größten, penetrantesten, lautesten, pointiertesten, unreflektiertesten, brilliantesten gegenwärtigen Medienapokalyptiker ist im Alter von 72 Jahren am vergangenen Sonntag an Lungenkrebs verstorben. Ein großteil meiner - soon to be finished - Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Ton und der Argumentation Postmans v.a. in seinem letzten Buch: Die zweite Aufklärung. Vom 18. ins 21. Jahrhundert.

Der problematische Punkt bei Postman ist der, dass das Phänomen das er kritisiert, schwer zu leugnen ist, dass jedoch die Argumentation dafür, also das wie, zumindest mir die Haare zu Berge stehen läßt. Allerdings befindet sich Postman ja in bester Gesellschaft und kann sich auf eine lange Geschichte der Medienbeschimpfung beziehen.

Vereinfacht gesagt geht es immer um einen Diskurs des Verfalls der so einfach nicht stimmt und zu dem es nur kommen kann, wenn man den Fehler begeht die (Qualitäts-)Kriterien alter und bekannter Medien auf neue Medien zu übertragen. Beispiele dafür gibt es wie Sand am Meer: Sprache vs Schrift, Malerei vs Photo, Kino vs TV, Zeitung vs WWW. Wer es genauer und ausführlicher Wissen will muss meine Diplomarbeit lesen. (Wenn sie dann halt mal fertig ist :-(