Navigator of Ignorance

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Donnerstag, März 25, 2004

The American Dream


... ist nicht mehr so ganz, berichtet der Spiegel und bezieht sich auf das Buch "The Working Poor" des Pulitzer Preisträgers David Shipler.

"Work doesn't work" heißt ein Schlüsselkapitel. Shiplers These: "Die amerikanische Doktrin, dass harte Arbeit Armut heilt", funktioniere nicht mehr wie einst. Die Distanz zwischen den Schichten, ohnehin größer als in Europa, wachse - und der soziale Aufstieg sei oft unmöglich, selbst für die Fleißigen. Über 42 Millionen US-Bürger gelten offiziell als arm, zuletzt mit leicht steigender Tendenz. Viele von ihnen haben einen Job oder zwei, wie die Menschen in Shiplers Buch. Sie leiden in der Rezession, im Boom geht es ihnen kaum besser.

Der Economist sieht die Dinge natürlich ganz anders. Für ihn ist es Amerikanern selten besser gegangen. Was sind aber Amerikaner? Für die Economist Statistik sind nur "native Americans" Amerikaner. Damit sind aber nicht die Indianer gemeint sondern die in Amerika geborenen. Und so kommt man dann zu folgenden Schluß:

Strip out immigrants, and the picture of stagnant median incomes vanishes. Indeed, for the nine-tenths of the population that is native-born, middle-income trends continue their improvement of the 1950s and 1960s. For these people, inequality is not rising, but falling. Gregg Easterbrook cheekily points out in his excellent recent book, “The Progress Paradox” (Random House), that if left-leaning Americans seriously want better statistics about middle-income gains, then they should simply close their borders.

Genauso gut könnte man gleich nur das Vermögen der 100 reichsten Amerikaner vergleichen und dann zu dem gleichen Schluss kommen. Das der Mittelwert kein wirklich geeignetes Merkmal zum Vergleich ist, will nur am Rande erwähnt werden.

At the end of last year, America's household wealth, at $44 trillion, passed the previous peak set in early 2000.

Warum sollte sich also Caroline Payne (aus Shiplers Buch) die heute für 6,25 Dollar die Stunde bei Wal-Mart Regale einräumt sorgen machen? Es geht bergauf, schließlich hat sie bei ihrem ersten Job nur 6 Dollar die Stunde verdient. Das war in den 70ern.


Spiegel.de: Fleißig, hungrig, zahnlos
Economist: Smile, these are good times. Truly