Navigator of Ignorance

Private Blog for Eroticizing Intelligence

Dienstag, November 30, 2004

Marketingtrends

Die Presse berichtet über eine Studie zu Marketingtrends:
Die Presse.com - Marketing-Trends: Das einzig beste Tool gibt's nicht

Leider verstehe ich den letzten Satz nicht ganz:
Ein Traum für jeden Marketing-Veranwortlichen ist Virus-Marketing, also Kampagnen oder Ideen (etwa das Moorhuhn-Spiel), über die jeder redet, weil sie ungewöhnlich sind. Außergewöhnlich wichtig ist der Trend jedoch nicht.

Es ist der Traum der Marketers Virus Marketing zu betreiben und gleichzeitig ist es ihnen nicht wichtig? D.h. Marketers träumen von Dingen die ihnen aber nicht wichtig sind? Die Branche braucht eine Psychotherapie! ;-)

Guns dont kill people - gamers do

Die Moraldebatte (=Values) in den USA wird immer bedenklicher und die Methoden sind immer die gleichen diffamierenden und Lee Gomes fragt im WSJ wann der PC als ultimatives Übel attackiert wird. Zumindest werden jetzt mal Computerspiele bzw das Internet mit harten Drogen gleichgesetzt:
"To have a drug pumped into your house 24/7, free, and children know how to use it better than grown-ups know how to use it -- it's a perfect delivery system if we want to have a whole generation of young addicts who will never have the drug out of their mind," said Mary Anne Layden, a researcher at the University of Pennsylvania.
Der Anlassfall dafür: GTA San Andreas.

Besonders gut gefällt mir aber jener Satz:
Removing all the porn from the country's PCs would involve yanking it out of a lot of cold, dead hands. ;-)

WSJ.com - Portals

Freitag, November 26, 2004

Das Werbemedium bekommt was ihm zusteht

1,1% des österr. Werbespendings läuft in Internetwerbung.
Internet hat 60% Reichweite.
7% laufen in Radiowerbung.
Radio hat 90% Reichweite.

Dazu Frau Sourek von der Telekom Austria:
Wir investieren in Internet-Werbung so viel wie dem Werbemedium unter den gegebenen Umständen "zusteht". Man muss sich immer fragen, ob das Budget in diesem Medium gut eingesetzt ist oder ob die Werbeziele in einem anderen Kanal besser erreichbar sind.

Wie viel der verbleibenden über 90% des Werbespendings laufen in die Kanäle TV und Plakat? Steht ihnen dass unter den gegebenen Umständen zu???

Natürlich! Denn auf das Radiobeispiel angewandt wird argumentiert:
Es ist also ein ganz normales Phänomen, dass man Reichweite und Werbespendings nicht direkt in Verbindung setzen kann.

Nicht dass ich für eine strikte Koppelung eintrete - sicher nicht - aber ich interpretiere dass jetzt schon mal in Richtung Unkreativität und festhalten an bekannten Mustern.

Wie heißt es so schön: Noch nie wurde ein IT-Verantwortlicher gekündigt weil er IBM beauftrgt hat und noch nie wurde ein Werbeverantwortlicher gekündigt weil er massiv TV-Werbung gekauft hat.

Gimme some more!

derStandard.at

Mittwoch, November 17, 2004

FCC: 3 Beschwerden = 1,2 Mio $ Strafe

Die amerikanische FCC verteilt ja gerade mächtig Strafen. Die Sache mit Saving Private Ryan - ihr erinnert euch.
Jeff Jarvis, hat sich jetztmal erkundigt wie viele Beschwerden eingehen müssen dass die FCC aktiv wird. Die Ergebnisse sind erschütternd:

So in the end, that means that a grand total of three citizens bothered to take the time to sit down and actually write a letter of complaint to the FCC. Millions of people watched the show. Three wrote letters of complaint.

And on the basis of that, the FCC decided to bring down the heavy hammer of government censorship and fine Fox an incredible $1.2 million for suggesting -- not depicting but merely suggesting -- sex on a show that had already been canceled because the marketplace didn't like it anyway.


Jarvis Blog: Buzzmachine

Mittwoch, November 10, 2004

Stash of Cash

Ein paar Zahlen zur europäischen Wirtschaft der es ja angeblich sooo schlecht geht. Vodafone hat in den letzten Jahren ja kräftig eingekauft und auch schöne Vorstandsgehälter bezahlt und bei Mannesmann einige Arbeiter nach Hause geschickt. Trotzdem oder gerade deswegen haben sie ca 15 Mrd Dollar Cash auf der Bank und wissen nicht wohin damit. Alles aufgekauft, was nun?
Laut Lehman Brothers haben europäische Unternehmen 470 Mrd Dollar an freien Cash Flow herumliegen. Das sind 72% mehr als 2002. Auch die anderen Telcos (Telecom Italia, Deutsche Telekom, mmO2) schwimmen laut Lehman im Geld und setzen es vorwiegend ein um die shareholer Kultur zu fördern. Lehmann geht davon aus dass in den nächsten 2 Jahren die Payouts (Ausschüttung) jährlich um 22% steigen werden. Nokia sitzt ebenfalls auf 15 Mrd Dollar Cash und dass nachdem man im 3 Quartal fast 700 Mio Dollar für Aktienrückkäufe ausgegeben hat.
Warum sitzt man auf so viel Geld? Einerseits läuft das Geschäft gut und die Einsparungen zeigen Wirkung. Andererseits wird nicht investiert weil man Angst hat dass die US consumption (wegen Überschuldung) zusammenbricht. Standard&Poor´s in London sagt: Do not expect an M&A boom or even a boomlet anytime soon. After the end of the bubble years, the focus is more on cash preservation.

Demnach sollte ich wohl zu meiner Strickproduktion auch noch eine Bank gründen.

What Should European Companies Do With All That Cash?

Freitag, November 05, 2004

Welchen Wert haben Marken in der Zukunft?

Interessanter Artikel im Wired Mag zum Wert und Aufgaben von Brands.
Einige der Hauptaussagen sind für mich:
Die Kunden (Stichwort Prosumer) informieren sich besser und sind weniger loyal. D.h. der Wert von Brands sinkt. Wichtiger ist daher: What have you done for me lately.
Brands können zum Teil noch immer ein Preis surplus verlangen aber bei weitem nicht mehr so viel wie früher:

Undoubtedly, there are strong brands that can still command a premium. In one recent survey by Landor Associates, 99.5 percent of people said they'd be willing to pay more for a Sony. But the size of that premium is smaller than ever. Five years ago, Sony charged 44 percent more for its DVD players than the average manufacturer. Today, Sony DVD players cost just 16 percent more than the average.

Wenn die Marke nicht die Produkte liefert die die Konsumenten verlangen gehen diese einfach zu einem anderen Anbieter. Beispiel Nokia.
Das verlangt ständige Innovation die auch den Markt erreicht, also viele Produktgenerationen. Beispiel Apple iPod.

Branding war früher wichtig weil es ein Qualitätsmerkmal war (Gillette produzierte die besten Rasierklingen). Die Marke war eine Versicherung für Kunden und Produzenten. Das gilt heute nur mehr sehr eingeschränkt. Heute zählt hauptsächich das Produkt.

D.h. aber auch dass Platz ist für neue Marken weil der lock-in auf Kundenseite viel geringer ist. Voraussetzung ist ein innovatives Produkt dass die Bedürfnisse des Marktes trifft.

Zumindest was meinen letzten Absatz betrifft, nix Neues.

Wired 12.11: The Decline of Brands