Navigator of Ignorance

Private Blog for Eroticizing Intelligence

Dienstag, September 26, 2006

I changed by not changing at all
Das könnte man als Motto des Pearl Jam Konzerts angeben, von dem ich gerade zurückkomme. Nach 6 Jahren waren sie also wieder mal in Österreich und irgendwie war es ein deja vu zum Konzert am Residenzplatz in Salzburg.

Mike McGready noch immer/wieder mit blondierten Haaren und leicht proletoid aufgekrempelten T-Shirt Ärmeln, damit man die Oberarm-Tatoos besser sieht. Jeff Ament hat sich auch nicht verändert. Lediglich das breite Stirnband hat er weg gelassen. Matt Cameron an den Drums schaut immer noch so aus wie in alten Soundgarden Tagen. Etwas entspannter vielleicht dank der Hawaii-Bermudashorts. Stone Gossard hat sein charakteristisches Kopfnicken ebenfalls nicht abgelegt. Und Eddie Vedder hat nach einigen Style-Verwirrungen (Irokese!) wieder zur Haartracht von anno 1993 zurückgefunden.

Musikalisch ist die Band so eingespielt wie man nach über einer Dekade wohl eingespielt ist. Auf der Bühne dreht sich immer noch alles um Eddie, der diesmal, laut Zuschauerangaben, entweder eine Flasche Rotwein oder Grünen Veltliner auf der Bühne verputzt hat. Mike scherzt viel mit dem Publikum in den ersten Reihen und Stone steht die meiste Zeit introvertiert ziemlich abseits der Band. So richtig viel wird nicht untereinander kommuniziert. Hat man am Ende einer Tour aber wohl auch nicht mehr notwendig. Die Show ist eine klassische Rockshow, 2h 20min, ohne viel Effekthascherei. Buntes Licht, das war es. Etwas lauter hätte es für meine Begriffe sein können.

Lustig sind ja auch immer die Kommentare und Gespräche die man so vor und nach einem Konzert unfreiwillig mithört. Zb. der wahnsinnig hippe Typ mit seiner noch hipperen Flamme mit Hut der meinte, dass die Red Hot Chili Peppers bei ihrem Auftritt am Aerodrome überfordert waren. "60000 Leute, dass haben die einfach nicht gepackt", waren seine Worte. So ein Blödsinn!

Oder auch die junge Frau die am Weg zur U-Bahn meinte, dass die Veranstalter wohl wollten dass die Band aufhört, weil sie bei der 2ten Zugabe (3 oder 4 Songs) schon das Hallenlicht zu 2/3 hochfahren haben lassen. Hallooooooooo!!!

Liebe Grüße auch an den Vollspasti im orangenen T-Shirt (wer zieht 1 Woche vor dieser NR-Wahl freiwillig ein orangenes Shirt an?) der leider die meiste Zeit des Konzerts vor meiner Nase auf und ab gehüpft ist. Egal bei welchem Song. Immer vollkommen aus dem Takt. Zwischendurch hatte er auch in den Armen unbestimmte Zuckungen. Ich bin mehrmals ausgewichen und trotzdem stand er kurz darauf wieder vor mir und rieb sein Hinterteil an meinem Oberschenkel. Nicht lustig.

Und dann war da noch der Typ der sich andauernd mit seiner neuen Flamme (goldene Ballerinas auf einem Rockkonzert!) fotografieren musste. Mindestens 10 Fotos. Das bringt mich gleich zum Thema Fotos. Digitale Kleinbildkameras sind ja mittlerweile auf Konzerten gestattet. Das führt dazu, dass dauernd mindestens 3 Fotoapparate den Blick auf die Bühne behindern. Leute, was bringt es euch bei kaum Licht und 20+ Meter Entfernung zur Bühne bei jedem Song zig Fotos zu schießen? 99% davon können nur verschwommen, unterbelichtet, verwackelt oder sonst wie unbrauchbar sein.

All das gemosere soll aber nicht bedeuten, dass ich mich nicht amüsiert habe. Ganz und gar nicht. Zumal ja auch die genannten und noch mehr shortcomings (zb die Freundin die ihrem Freund auf die Schulter gekotzt hat) u meinem Spass beigetragen haben. (Ok, der Vollspasti war einfach nur nervig.)

Ach ja, Pearl Jam stehen bei ca 60 Mio verkauften Alben. N'Sync bei ca 270 Mio Alben.

fm4: Die letzte große Seattle Band live in Wien


diepresse: Pearl Jam in Wien

Dienstag, September 19, 2006

Viral again!
Die Blog Extravaganza heute schließe ich mit ein paar Links zu meinem Lieblingsthema: virales Marketing, infectious action bzw contagious behavior - je nachdem welche Perspektive man einnimmt.

Beyond Viral: Using The Web To Nurture 'Contagious Behavior' Among Customers
Eine sehr ausführliche und link-reiche Recherche.

Creating Infectious Action
- ist ein Kurs der an der neuen d.school der Stanford University im spring term durchgeführt wurde. Die Studis hatte u.a. die Aufgabe Firefox bekannter zu machen. Einige der Unterlagen gibts online.

Pouring Gas, Recognizing Real Users, and Extreme Delegation

Blogeintrag von Diego Rodriguez (Ideo Design und an der d.school) mit Link zu einem Video einer Podiumsdiskussion zu creating contagious behavior.

AlwaysOn, the D.School, and Infectious Action

Nochmals Bob Sutton mit seinen 3 Hauptpunkten aus der Diskussion oben. Ich reduziere nochmals:
  1. Let go of control of your message and your brand, to get others to help you spread.
  2. Finde heraus wer dein Produkt wirklich braucht/will und nicht an wen es cool aussehen würde.
  3. Wenn es keine Flamme gibt kann auch viel Benzin nichts zum brennen bringen. Und damit wäre es einmal mehr gesagt, wenn das Produkt nichts taugt und es keiner braucht, wird auch viel Geld keine Mundpropaganda kaufen können.
Das Otis Redding Problem
Bob Sutton über das Problem zu viele Metrics zu haben/erfüllen zu wollen und dabei die wichtigen Dinge aus den Augen zu verlieren und die eigentlichen Aussagen zu homöopatisieren ;-)

Recall the line from his old song: Sitting By the Dock of the Bay, “Can’t do what ten people tell me to do, so I guess I’ll remain the same.” That’s the problem with holding people, groups, or businesses to too many metrics: They can’t satisfy or even think about all of them at once, so they end-up doing what they want or the one or two things they believe are important or that will bring them rewards (regardless of senior management's strategic intent). Yet many organizations fail to implement this well-known and common sense principle.

Und weil wir gerade bei Sutton sind: Die BusinessWeek hat seine Erfahrungen zum Brainstorming zu Eight Rules To Brilliant Brainstorming zusammengefasst.
youtube, iTV und andere Bandbreitenfresser
Ich war schon länger nicht im Blog von Mark Cuban. Ein Fehler weil ich jetzt viel nachlesen muss. Alleine die letzten paar Einträge rund um youtube, iTV und movies/dvd/tv habens in sich.

Cuban vergleicht youtube mit den Anfängen von Napster als es noch unter dem Radar der Copyright Owner war. Es stimmt nämlich schon, dass in 90+% des youtube Materials mindestens ein Copyright missachtet wird. Und dass müssen gar nicht komplette Musikvideos sein sondern können durchaus so harmlos sein wie ein Song auf einem Hochzeits-Homevideo. Und was bleibt von youtube übrig, wenn das ganze geschützte Material gelöscht wurde???
The Coming Dramatic Decline of Youtube
oder einfach:
http://www.blogmaverick.com/
White-collar investigations just don't go over well in a place where so few people wear collars.
Jessica Guynn macht sich im San Francisco Chronicle ausführlich Gedanken über die Kultur des Silicon Valley angesichts der kreativen Buchführung bzgl der Aktien-Bonusprogramme für Angestellte (zb bei Apple), der Machtkonzentration in den Händen weniger Anwälte und der Abhöraffäre bei HP.
Der Artikel zeigt auch, dass der dot com Crash und die Vernichtung des Kapitals, v.a. kleiner, privater Anleger, noch lange nicht vergessen sind.
sfgate.com: Silicon Valley loses its sheen
Who Is Jonathan Ive?
BusinessWeek widmet dem Mann der Steve Jobs Wünsche designtechnisch umsetzt ein ausführliches Portrait:

Yet Ive's interview onstage revealed what many people close to the company say is indisputable -- that he is Apple's Man Behind the Curtain. While Jobs sets the direction and provides the inspiration, Ive melds Apple's unique creativity with the nuts-and-bolts required to make beautiful things.

BW: Who Is Jonathan Ive?
An in-depth look at the man behind Apple's design magic

Freitag, September 15, 2006

Turn On. Tune In. Take Over.

Der Artikel ist zwar schon ein Jahr alt, bringt aber einige Änderungen im Tv-Business ganz gut auf den Punkt:
  • Das wichtiger werden von DVD-Sales
  • Serien die so geschrieben sind dass sie v.a. als DVD funktionieren (eine Storyline durch die ganze Season, die man dann an einem Wochenende durchschaut)
  • Seher die sich für die Fortsetzung auch finanziell stark machen (zwischenhändler = networks ausschalten) Und Firefly würde es echt verdienen - großartiger Space Western
  • Und natürlich Serien on demand auf Fernseher und mobile Endgeräte
Da break is over!!!!!!
So wie ich in diesem Artikel gelesen habe ist es ganz normal, dass Blogger sich mal eine Auszeit nehmen. Ich habe mich zwar nie als Blogger im Sinne dieses Artikels verstanden (nein, ich bin nicht Justin und hier wirds nicht über persönliches gehen), aber hey, ab jetzt solls hier wieder regelmäßig Navigationshilfen geben.
Let the blogging begin!