KapitalismuskritikMit einer, dank Oma, gut gefütterten war-chest suche ich seit einiger Zeit ein neues Bett und einen Kleiderschrank mit Schiebetüren. Eigentlich keine große Herausforderung - sollte man meinen.
Nachdem ich beim Leiner in der Mariahilferstrasse letzte Woche, trotz 40 Minuten herumlaufen in der Abteilung und demonstrativen probeliegen vor dem Verkäufer, ähm Einrichtungsberater, nicht bedient wurde landete ich bei Ikea. Dort erwartet man keine Beratung, wenn man etwas braucht ist aber immer jemand in der Nähe.
Heute war ich auf der Jagd nach dem Schrank. Also wieder raus nach Wien Nord und kika, mömax und Lutz besuchen. Kika war nicht sonderlich erfolgreich. Beim mömax habe ich dann etwas gefunden. Das Modell Cult 22 hat leicht laufende Türen, ein brauchbares Innenleben, die richtige Größe - wäre also Ideal. Also suche ich mir einen Verkäufer, erkläre ihm mein Begehr und erfahre, dass es für diesen Kasten ein Lieferzeit von 14 Wochen gibt. 14 Wochen! Über 3 Monate für einen Kasten vom Möbeldiskonter. Selbst auf das Model-T von Ford war die Wartezeit kürzer.
Frustriert marschiere ich zum XXXLutz gleich nebenan. Auch da ist das Erlebnis eher deprimierend. Es gibt nur jene Modelle die ausgestellt sind und die sind entweder zu breit, zu Walnuss oder zu verspiegelt. Gerade letzteres macht sich im Schlafzimmer nicht so gut - sagt man mir. Mein Lieblingskasten kostet inkl Montage 1300 Euro, es gibt ihn aber nur in 3m Breite und die Lieferung wäre dank der Weihnachtsfeiertage auch erst im Jänner. Auf Platz 2 gibts ein Modell das in weiß auch bestellt werden muss. Preis ca. 1000 Euro. Allerdings geht der Hersteller im Dezember auf Betriebsurlaub, was für die Auslieferung Ende Jänner bedeutet. Also auf zu Modell 3. Das ist niedriger als die anderen, nicht ganz so fancy aber auf Lager. Und das Beste: es kostet nur 499 Euro.
Soviel zu meiner etwas anderen Form der Kapitalismuskritik.