Handy Merger
Anlässlich einer Präsentation zur Verschmelzung von Handy und MP3 Player, frage ich mich, was hat die Erweiterung des Handys mit einer Photokamera wirklich gebracht? Menschen machen Snapshots, die sie dann so lange am Handy herumtragen bis der Speicher voll ist und Bilder wieder gelöscht werden müssen. Einige wenige exportieren sie dann auch ins Web unter dem Stichwort Photoblogging. Auch die Mobilbetreiber bieten verschiedene Applikationen an, die aber auch nicht unbedingt überrannt werden, wenn das stimmt was ich so höre. Also, was hats wirklich gebracht?
Ich glaube dass es einen neuen Mut zum Schnapschuss ausgelöst hat, auch jenseits der doch relativ avantgardistisch gebliebenen Lomo-Bewegung. Und dieser neue Mut zum Schnapschuss läßt sich direkt in den Verkaufszahlen der kleinen, handlichen Digitalkameras ablesen. Canon, Olympus und Co also als lachende Dritte einer kulturellen Veränderung.
Ähnliches lässt sich wohl auch für PDAs sagen die wohl mehr verbreitet sind als PDA-Handy Hybride. Es ist nun mal sehr schwer etwas ins PDA-Handy einzutragen während man es ans Ohr presst. (Erinnert mich an Barbara Becker die kürzlich im Taxi sitzend eine SMS auf einen Zettel aufgeschrieben hat, um die abgeschriebene SMS (Adresse) dann dem Taxifahrer vorzulesen.)
Wenn nun die Handys einen 256MB Speicherchip oder gar eine Mini-Festplatte bekommen ist die Frage ob das System offen ist und ich auch via USB MP3s von meiner Festplatte aufs Handy transferieren kann oder ob ich auf die via Handy gekauften Tracks angewiesen bin. Ist das System offen, bekomme ich die Tracks auch von meinem Handy auf die Festplatte. Damit eröffnet sich wohl ein weiters DRM Problem. Ist das System geschlossen, verkleinert sich das DRM Problem, aber auch die Sinnhaftigkeit der neuen Handyfunktion. Wer will schon 1-2 Euro für Songs ausgeben die er dann nur übers Handy hören kann?
Wer wird diesmal der lachende Dritte sein?